Freitag, 18. September 2009
Neu auf DVD:
Duplicity - Gemeinsame Geheimsache
Die ehemalige CIA-Agentin Claire Stenwick (Julia Roberts) und der frühere MI6-Spion Ray Koval (Clive Owen) haben sich aus dem Dienst verabschiedet und widmen sich als Sicherheitsberater dem deutlich profitableren "kalten Krieg" zweier internationaler Konzerne. Die beiden können zwar auf eine heiße Affäre miteinander zurückblicken, doch was sie jetzt zusammenbringt, ist eher die Aussicht auf gigantische Beute als gegenseitiges Vertrauen. Ihr beider Plan ist es, die beiden Unternehmensbosse bei ihrer gnadenlosen Jagd auf eine extrem wertvolle Formel gegeneinander auszuspielen. Dass dabei nichts ganz so ist, wie es auf den ersten Blick scheint, ist genauso klar wie die Tatsache, dass nicht mal Claire und Ray voreinander sicher sind. Doch eins haben die beiden Profis in ihrem gefährlichen Spiel aus Lug und Trug nicht einberechnet - die Liebe.

"Duplicity" ist nicht der erste Film, der Clive Owen und Julia Roberts miteinander verbindet; schon in dem englischen Drama "Hautnah" spielten sie ein streitendes Ehepaar. Regisseur Tony Gilroy ("Michael Clayton") versucht die beiden in dieser verzwickten Agentenkomödie erneut miteinander zu verbinden. Das gelingt allerdings nur bedingt, da die Chemie zwischen den beiden nicht wirklich stimmen will. Zwar machen die Wortgefechte anfangs noch Spaß, sie verlieren jedoch an Bedeutung, wenn man im Laufe der Handlung den Überblick darüber verliert, was die beiden jetzt eigentlich wollen. Aber auch sonst funktioniert die verworrene Mischung aus Spionagethriller und Rom-Com nur im Ansatz, was daran liegen mag, dass sie dem Zuschauer eine Relevanz vorgaukelt und mit vielsagenden Rückblenden untermalt, letztendlich aber eine zu einfach gestrickte Story erzählt, die in zu wenigen Szenen echte Spannung aufkommen lässt. Im Fahrwasser der "Oceans Eleven"-Filme kann man hier durchaus einmal reinschauen, aber die hohen Erwartungen durch Besetzung und Crew (Regisseur Gilroy ist immerhin auch Autor der "Bourne"-Reihe) kann "Duplicity" zu keinem Zeitpunkt erfüllen.
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 5,5)


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Neu auf DVD:
Mark Tonderais 'Hush'
Eine nächtliche Fahrt im Regen auf der Schnellstraße: Zakes Abbot (William Ash) und Beth (Christine Bottomley) sind mitten im heftigsten Streit - wie immer geht es um Zakes unrühmlichen Job als Plakatierer. Da plötzlich klappt vom LKW vor ihnen die Rücktür auf und enthüllt, für den Bruchteil einer Sekunde nur, eine schreiende Frau in einem Käfig! Oh Shit, was nun? Das Nummernschild ist nicht zu erkennen, sodass der Anruf bei der Polizei zwecklos erscheint. Doch Beth, die die Frau selbst gar nicht sehen konnte, drängt darauf, der Eingesperrten irgendwie zu helfen. Sie hat die Schnauze gestrichen voll von Zakes Loser-Mentalität und hegt den heimlichen Gedanken, zu ihrem Ex zurückzukehren, bevor sie bei der nächsten Pinkelpause urplötzlich und spurlos verschwindet. Klar, da braucht Zakes nur zwei und zwei zusammenzuzählen: Sicher hat das mit dem Laster zu tun, sicher ist hier ein Maniac mit Appetit auf frisches Frauenfleisch unterwegs. In einer hammerharten, langen Nacht des Grauens wird Beths Freund weit mehr Chancen erhalten, den von ihr geforderten Mumm unter Beweis zu stellen, als ein Einzelner im üblichen verkraften kann.

Dafür dass der britische Horrorfilm nach dem letztjährigen "Fantasy Filmfest" als Geheimtipp gilt, erweist er sich doch nur als stereotypischer Verfolgungsthriller mit altbekannten Motiven. Mehr als nur einmal fühlt man sich deutlich erinnert an den bösen Trucker aus "Joyride - Spritztour" und auch den Highway-Klassiker "Hitcher". Darüber hinaus hat die Geschichte des ehemaligen Radio-DJs Mark Tonderai nichts Neues zu bieten und bleibt - besonders was die Motivation des bösen Buben betrifft - auch konsequent an der Oberfläche. Allerdings erweist sich die Inszenierung des Regie-Newcomers als straffe Arbeit, die mit hektischer Kamera für durchgehende Spannung sorgt. Zudem schlägt der Plot neben den üblichen Klischees auch den ein oder anderen überraschenden Haken, was den Zuschauer brav bei der Stange hält, ihn dann allerdings mit einem seltsam unmotivierten Ende zurücklässt. Mehr als solide Durchschnittskost mit britischem Einschlag gibt das dementsprechend letztendlich nicht.
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 7)


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Grosses 'Prison Break'-Finale auf RTL
Bye bye Michael Scofield
Ein perfektes Ende mit tragischen Verlusten ...
Carolin Neumann für serienjunkies.de anlässlich der Ausstrahlung in Amerika

Es ist das Ende einer Ära: Nach vier Jahren verabschiedet sich gestern [auch in Deutschland] die viel gelobte Drama-Serie „Prison Break“ vom Bildschirm. Für das explosive Serienfinale kehrten einige bekannte Gesichter zurück, und der Blick in die Zukunft in der letzten Szene dürfte kein Auge trocken gelassen haben.

Man könnte sicher lange darüber streiten, ob die hochspannende finale Doppelfolge von „Prison Break“ ... ein Happy End war oder nicht. Obwohl meine Augen während des Schreibens quasi noch immer nicht wieder trocken sind, würde ich sagen, es war ein perfektes Ende. Bis zur letzten Minute hat die Serie an meinen Nerven gezerrt, mich mit überraschenden Wendungen kalt erwischt, und nicht zuletzt mit der letzten Szene vollkommen unerwartet getroffen.

Wie auf zahlreichen Spoiler-Seiten angekündigt, musste sich Michael Scofield im Serienfinale entscheiden, ob er seinen Bruder Lincoln oder seine Freundin Sara rettet. Doch hat sich mal wieder gezeigt, wie irreführend Spoiler sein können, denn am Ende schaffte es Michael natürlich, beiden zu helfen. Das gelang jedoch nicht ohne Unterstützung, und wer diese verkörperte, war der eigentliche Geniestreich des großen Finales.

Nicht nur, dass Amaury Nolasco und Rockmond Dunbar zurückkehrten. Ihre Charaktere Fernando Sucre und C-Note brachten einen neuen Spieler in den Kampf um Scylla. Ich hätte alles und jeden erwartet, aber nicht Agent Paul Kellerman (Paul Adelstein aus „Private Practice“), den einstigen Vertrauten der Vizepräsidentin. Nachdem dieser am Ende der zweiten Staffel augenscheinlich erschossen worden war, spekulierten Fans in aller Welt, ob Kellerman nicht doch überlebt haben könnte.

Ob der Tod des (Ex-)Bösewichtes und seine seltsame Reinkarnation zum Retter aller von Anfang an geplant war - man weiß es nicht. Auf jeden Fall war es aber die überraschende Wendung, die „Prison Break“ brauchte, um doch noch zu einem ordentlichen Ende zu kommen. Denn seien wir mal ehrlich: Hätte Michael Scylla einfach zerstört, wäre das Finale doch langweilig gewesen.

So gab es einen runden Schluss: Der schwer verletzte Lincoln wurde gerettet, und er, Michael, Sarah, Mahone, Sucre und C-Note bekamen endlich das, was sie seit Beginn der Serie wollten - ihre Freiheit. Der General wurde in Gewahrsam genommen, und Christina Scofield (ohne Übertreibung wohl die schrecklichste Mutter in der Geschichte der TV-Serie) wurde getötet. Es hätte so schön sein können, doch dann kam der Sprung vier Jahre in die Zukunft.



Ich wusste vorher, dass die letzten Minuten der Serie einen Ausblick auf die Zukunft geben wird. Der zweistündige „Prison Break“-Film, der Ende Juli in den USA laufen wird, soll sich mit genau den vier Jahren zwischen den letzten Szenen beschäftigen und erzählen, was sich ereignete. Dabei scheint das zunächst recht vorhersehbar: Sara hat einen gesunden Jungen, Michael Junior, zur Welt gebracht. Sucre und C-Note sind wieder mit ihren Familien vereint, Lincoln hat sein längst überfälliges Glück mit Sofia Lugo (Danay Garcia) gefunden. T-Bag ist zurück in Fox River, was zu erwarten war und das bestmögliche Ende für diese Figur ist. Mahone hat, nachdem er so viel für die Sicherheit seiner Ex-Frau Pam aufs Spiel gesetzt hat, neues Glück mit seiner Ex-FBI-Partnerin gefunden.

Bis dahin war es das perfekte Ende. Doch dann kam der Taschentuchmoment: Michael Scofield ist tot. Im Interview mit Klatschreporter Michael Ausiello hat Matt Olmstead, ausführender Produzent von „Prison Break“, die Entscheidung verteidigt: „Es hat sich komisch angefühlt, Michael und Sara Händchenhalten am Strand davon gehen zu lassen, obwohl das schön gewesen wäre.“ Doch angesichts all der Menschen, die gestorben sind, weil Michael seinen Bruder aus dem Gefängnis holen wollte, sei es die richtige Entscheidung gewesen ...
Carolin Neumann / Quelle: www.serienjunkies.de

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