Donnerstag, 25. Juni 2009
Neu auf DVD:
Jean-Claude Van Damme ist 'J.C.V.D.'
Jean-Claude Van Damme ist 'J.C.V.D.'
crizcgn, 18:43h
Action-Hero Jean-Claude Van Damme ist chronisch Pleite, seine Ex-Frau will das alleinige Sorgerecht für die gemeinsame Tochter vor Gericht erstreiten und seinem zwielichtigen Anwalt schuldet er noch einen größeren Geldbetrag. Zu allem Überfluss wird JCVD auch noch in einen Banküberfall verwickelt, in dessen Verlauf er von den Gangstern dazu genötigt wird, die Verhandlungen mit der Polizei zu führen. Schließlich hat er dank seiner Actionfilm-Vergangenheit genug Erfahrung mit derlei Sachen.
Es gehört schon ein Arschvoll Mut dazu, in einem Film mit eigenem Namen im Titel derart die Hosen runterzulassen wie es van Damme hier tut. In "J.C.V.D." gibt er geradezu semi-biografisch den abgefuckten Action-Helden vergangener Tage, der heute nicht einmal mehr Geld auf seinem Konto hat, um seine Anwälte bezahlen zu können. Hinzu kommt eine ungewöhnliche Inszenierung mit dreckig-körnigen aber stylischen Bildern, die die Story anfangs aus der Sicht der Aussenstehenden und erst dann aus der Perspektive des vermeindlichen Helden erzählen. Der Twist ist zwar nicht wirklich überraschend, denn dass der Action-Darsteller nicht wirklich den Bankräuber gibt, lässt sich dann doch frühzeitig erahnen. Trotzdem ist die Spielerei mit den Perspektiv-Wechseln nur ein Beispiel für die Innovation, mit der die französisch-belgische Produktion die Geschichte zu erzählen versucht. Was dem Drehbuch allerdings fehlt, ist die satirische Distanz und damit der Humor, den eine Komödie ausmachen sollte. Zwar gibt es immer wieder großartige Onliner, die zu überraschen wissen ("Steven Seagal bekam die Rolle, weil er sich den Schwanz abgeschnitten hat"), aber über weite Strecken wird die Handlung zu trocken und tarantino-eske erzählt, um durchgehend mit wirklicher Ironie zu überzeugen. Symptomatisch für die fehlende Distanz sind die minutenlang Close-Ups auf der demolierten Visage seines Hauptdarstellers, der zwar überzeugender spielt als in all seinen Action-Krachern zusammen, was ihn aber immer noch nicht zum guten Schauspieler macht. Ähnlich verhält es sich mit dem Film, der zwar eindeutig mehr zu bieten hat als man erwarten könnte, aber den letzten Dreh zum Kultfilm vermissen lässt. Trotzdem ist "J.C.V.D." eine durchaus positive Überraschung und für den Filmfan ein absoluter "Must-See" der aktuellen DVD-Neuerscheinungen. Und der Soundtrack ist cool!
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7,3)
Es gehört schon ein Arschvoll Mut dazu, in einem Film mit eigenem Namen im Titel derart die Hosen runterzulassen wie es van Damme hier tut. In "J.C.V.D." gibt er geradezu semi-biografisch den abgefuckten Action-Helden vergangener Tage, der heute nicht einmal mehr Geld auf seinem Konto hat, um seine Anwälte bezahlen zu können. Hinzu kommt eine ungewöhnliche Inszenierung mit dreckig-körnigen aber stylischen Bildern, die die Story anfangs aus der Sicht der Aussenstehenden und erst dann aus der Perspektive des vermeindlichen Helden erzählen. Der Twist ist zwar nicht wirklich überraschend, denn dass der Action-Darsteller nicht wirklich den Bankräuber gibt, lässt sich dann doch frühzeitig erahnen. Trotzdem ist die Spielerei mit den Perspektiv-Wechseln nur ein Beispiel für die Innovation, mit der die französisch-belgische Produktion die Geschichte zu erzählen versucht. Was dem Drehbuch allerdings fehlt, ist die satirische Distanz und damit der Humor, den eine Komödie ausmachen sollte. Zwar gibt es immer wieder großartige Onliner, die zu überraschen wissen ("Steven Seagal bekam die Rolle, weil er sich den Schwanz abgeschnitten hat"), aber über weite Strecken wird die Handlung zu trocken und tarantino-eske erzählt, um durchgehend mit wirklicher Ironie zu überzeugen. Symptomatisch für die fehlende Distanz sind die minutenlang Close-Ups auf der demolierten Visage seines Hauptdarstellers, der zwar überzeugender spielt als in all seinen Action-Krachern zusammen, was ihn aber immer noch nicht zum guten Schauspieler macht. Ähnlich verhält es sich mit dem Film, der zwar eindeutig mehr zu bieten hat als man erwarten könnte, aber den letzten Dreh zum Kultfilm vermissen lässt. Trotzdem ist "J.C.V.D." eine durchaus positive Überraschung und für den Filmfan ein absoluter "Must-See" der aktuellen DVD-Neuerscheinungen. Und der Soundtrack ist cool!
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7,3)
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