Mittwoch, 26. August 2009
Neu auf DVD:
Radio Rock Revolution
1966 blüht die Rockkultur in England, aber die spießige BBC spielt gerade mal zwei Stunden Rock - pro Woche! Unhaltbare Zustände, finden "Der Graf" (Philip Seymour Hoffman), Quentin (Bill Nighy), Gavin (Rhys Ifans) und Dave (Nick Frost). Sie gründen einen Piratensender. Als uneinnehmbare Festung haben sie einen ausgedienten Fischkutter erkoren, der in der Nordsee schwimmt. Minister Dormandy (Kenneth Branagh) will ihnen das Handwerk legen.

"The Boat That Rocked" ist ein absoluter Feel-Good-Movie, der hauptsächlich von seinem kongenialen Cast lebt. Mit Bill Nighy, Nick Frost, Rhys Ifans treffen einige der besten britischen Schauspieler aufeinander und spielen mit (dem Amerikaner) Philip Seymour Hoffman ganz gross auf. Als Minister und damit ihr Gegner zeigt zudem der Shakespeare-Mime Kenneth Branagh eine weitere Facette seines Könnens. In jeder Szene merkt man den Darstellern ihre übersprudelnde Spielfreude an, die auch einen Jungspunt wie Tom Sturridge mitzieht und sich direkt auf den Zuschauer überträgt. Dazu wird der mit dem fabulosen Soundtrack in das Feeling der 60er zurückgerockt. Beides zusammen versprüht derart viel britischen Charme, ergänzt durch detailfreudige und gutgelaunte Einzelmomente in der Inszenierung, dass gar nicht auffällt, wie dünn die Handlung eigentlich ist, die sich von einer Einzelepisode zur nächsten hangelt und selbst das Hauptthema um den Piratensender gnadenlos vernachlässigt für ein paar ziemlich harmlose Verwicklungen. Letztendlich entpuppt sich der ganze Plot als bunte Collage aus urwitziger Situationskomik und angenehmen Schmunzel-Momenten, getragen von der sympatischen Darsteller-Riege und der gutgelaunten Regie von Richard Curtis. Das macht den Film zu einem "Must-See" des Jahres, allerdings nicht zu einem Geniestreich wie Curtis` "Tatsächlich Liebe".
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7,8)


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Neu auf DVD:
Hollywood Flies
Die junge Italienerin Martina (Bianca Guaccero) besucht ihren in Amerika ansässigen Bruder Luca (Antonio Cupo). Sie wollen die Zeit zusammen genießen und beschließen, eine gemeinsame Spritztour von Las Vegas bis nach Kalifornien zu unternehmen. Unterwegs nehmen sie die beiden Hitchhiker Sean (Vinnie Jones) und Jamie (Brad Renfro) mit, nicht ahnend, dass die Männer nach einem Banküberfall auf der Flucht vor der Polizei sind. Martina wird als Geisel genommen und Luca gezwungen, mit dem gestohlenen Geld bis nach Los Angeles zu fahren. Die Lage spitzt sich zu, als die von ihrem gewalttätigen Freund fliehende Cherie (Caprice Bourret) zu der Gruppe stößt. Die Stripperin wittert die fette Beute und versucht alle Beteiligten gegeneinander auszuspielen.

Das Interessanteste an dieser Produktion ist noch, dass der inzwischen verstorbene Brad Renfro ("Bully") in einer seiner wenigen Rollen zu sehen ist. Allerdings ist sein Talent - wie zumeist - so limitiert wie die Atmosphäre dieses Möchtegern-Tarantinos auf besserem TV-Niveau. Auch inhaltlich gibt der bemühte B-Movie nicht sonderlich viel her, arbeitet die beiden parallel laufenden Handlungsstränge aber routiniert und oberflächlich ab. Das macht den Film nicht unbedingt zu einer schmerzlichen Erfahrung, aber in seiner Berechenbarkeit zumindest zu einer überflüssigen.
Bewertung: 4/10


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