Donnerstag, 27. August 2009
Neu auf DVD:
Clint Eastwoods 'Der fremde Sohn'
Los Angeles, 1928. An einem Samstagmorgen verabschiedet sich Christine Collins (Angelina Jolie) von ihrem Sohn Walter und geht zur Arbeit. Als sie wieder nach Hause kommt, ist er verschwunden. Entführt! Die Suche der Polizei bleibt ergebnislos und ihre Gebete bleiben unbeantwortet, bis man ihr nach fünf verzweifelten Monaten mitteilt, man habe ihren Sohn gefunden. Anstelle ihn aber bei seiner Rückkehr in die Arme zu schließen, bezweifelt Christine, dass er wirklich Walter ist - auch wenn er selbst es behauptet und alle anderen davon überzeugt sind. Mit ihrer Forderung, die Suche nach Walter nicht aufzugeben, gerät sie in die gefährlichen Mühlen einer korrupten und frauenfeindlichen Welt. Von der Polizei als unfähige Hysterikerin mit Wahnvorstellungen abgestempelt und von der Bevölkerung skeptisch beäugt, bekommt sie nur von dem engagierten Pfarrer Briegleb (John Malkovich) echte Unterstützung.

Es ist schier unglaublich, was dieser alte Mann mit 79 mit noch auf die Leinwand bringt (immerhin 2008 neben "Der fremde Sohn" auch "Gran Torino"). Mit der Verfilmung der wahren Geschichte der Christine Collins und den "Wineville Chicken"-Morden aus den 20ern inszeniert er ein weiteres Drama, das gekonnt zwischen den einzelnen Plots (Mutterdrama - Irrenhaus - Krimi) wechselt und damit die Erwartungen unterläuft, ohne auch nur einen Moment an Dichte oder Glaubwürdigkeit zu verlieren. Eastwood verweigert dabei konsequent den einfachen Weg der Inszenierung und hinterlässt auch mit dem Abspann noch offene Fragen. Beeindruckend neben der souveränen Inszenierung des Altmeisters ist vor allem das Spiel der Hauptdarstellerin Jolie, die man als für ihre Zeit äußerst resolute und fast schon emanzipiert wirkende Frau kaum zu erkennen glaubt. Nur der wahre Hintergrund des Pädophilen (und seiner Mutter) wird im Film ziemlich vereinfacht, was für die Stimmung des Films aber nicht entscheidend ist. "Der fremde Sohn" ist die bisher vielleicht beste Inszenierung von Eastwood - es bleibt zu hoffen, dass noch die ein oder andere folgen mag!
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose 8,4)


... link (0 Kommentare)   ... comment


John Waters` 'A Dirty Shame' (2004)
Lust liegt in der Luft und Sylvia Stickles (Tracey Ullman), einer verbissenen Frau mittleren Alters, gefällt das nicht. Obwohl Sylvias gutaussehender Ehemann Vaughn (Chris Isaak) noch immer eheliche Bedürfnisse hat, könnte seine Frau nicht uninteressierter sein – sie hat Wichtigeres zu tun. Nicht nur dass sie die familieneigenen Geschäfte führt, sie muss außerdem ein Auge auf ihre exhibitionistische Tochter Caprice (Selma Blair) haben, die sich gerne als Gogo-Tänzerin zur Schau stellt. Aber Sylvias Welt wird total umgekrempelt, als sie eines Tages in einem Verkehrsunfall eine Gehirnerschütterung erleidet. Der sexy Abschleppwagenfahrer Ray-Ray Perkins (Johnny Knoxville) kommt ihr zur Hilfe und die angeschlagene Sylvia bemerkt, dass er kein gewöhnlicher Fahrer ist, sondern ein Sexual-Heiler, der Sylvias verborgene Lust wieder zum Kochen bringt...

John Waters war von jeher bekannt für skurile Geschichten mit absolut derben Humoreinlagen - "Cry-Baby" und das originale "Hairspray" sind und bleiben großartig. Mit dieser Sex-Klamotte hat er den Bogen aber deutlich überspannt. Hier reihen sich nur eine ordinäre Sexistigkeit an die andere, bis sich wirklich jeder nur noch albern durchs Bild fummelt. Das Overacting der Darsteller geht dabei weit über die Schmerzgrenze hinaus (Selma Blair mit grässlicher Perücke und Riesentitten, was soll das denn bitteschön?). Nicht dass mich die schamlose Dauerbeschallung mit Fickrichkeiten stören würde, die Provokation verliert aber ziemlich schnell ihren Reiz und wirkt dann nur noch ermüdend. Die potentielle Story geht bei soviel "sexueller Anarchie" völlig vor die Hunde und lässt auch die Komik einfach nur sinnlos verpuffen. Das ist insofern bedauerlich, da es tatsächlich einige zum Schreien komische Szenen gibt (inkl. Poppers und "Fist Fucking" - der Mann kennt sich aus!). Aber trotz einiger grandioser Highlights - nein das geht irgendwie alles überhaupt und gar nicht ...
Bewertung: 2/10 (Moviepilot Prognose 3,3)


... link (0 Kommentare)   ... comment


Viperflo - DJ Mix 'Flimmern und Rauschen' (Juli 2009)
Viperflo im 'Flimmern und Rauschen' mit seinem Minimaltechno-Set aus Berlin ... Mehr auf http://soundcloud.com/viperflo/

Tracklist
Anders Ilar - Lullabies
Pantha Du Prince - Saturn Strobe
Dominik Eulberg - Aurora
Heinrichs & Hirtenfellner - Travel to me
Axel Bartsch - Freedom
Axel Bartsch, Shama - Reizüberflutung
Dj Koze - Mrs. Bojangles
Sian - World Within A World (Minilogue Remix)
Trentemoeller - Rauta (Boys Remix)
Brian Ffar - Billy Bought A Laser (PanPot Remix)
Dominik Eulberg - Der Buchdrucker
Mathew Jonson - Marionette (Adam Beyer Remix)


VIPERFLO AUF YOUTUBE

... link (0 Kommentare)   ... comment