Sonntag, 2. August 2009
Überraschender Tod von Ilona Christen
Die Ilona Christen Show (1993–1999)
Die Ilona Christen Show (1993–1999)
crizcgn, 15:02h
Ein Jahr nach Hans Meiser startete RTL die zweite tägliche Talkshow eine Stunde vor Meiser, ersetzte das Altherrenhafte durch das Tantige, beließ aber im Kern das Konzept: eine monothematische Gesprächsrunde mit unbekannten Gästen. Christen saß in einer Reihe mit ihren Gästen, immer ganz rechts außen, die Beine übereinandergeschlagen. Die Gäste waren immer schon alle vom Anfang der Sendung an da. In der ersten Reihe des Publikums saßen ihnen häufig noch Experten zum Thema gegenüber. Ilona Christen wandte sich vor allem an weibliche Zuschauer.
Die Gesprächsrunden fielen selten durch Skandale, aber häufig durch Wirrheit auf; das Aufregendste war oft das extravagante Brillengestell der Moderatorin. Trotzdem ging es auch hier gelegentlich um drängende Fragen des Alltags wie „Warum lieben Frauen einen Mörder? Wann macht es Angst? Und wann wird’s erotisch?“. Häufige Themen waren der Kampf gegen Fettleibigkeit und Bürokratie, außerdem ging es z. B. um das „Abenteuer Kaffeefahrt“, die These „Deutsche Frauen bringen’s nicht“ und das Bekenntnis „Ich will nicht länger schwul sein“. Die Moderatorin legte Wert auf die Feststellung, dass sich bei ihrer Sendung im Gegensatz zu anderen Talks hinter dem Titel „Ich bin 30 und impotent“ ein Medizin- und kein Sexthema verborgen habe.
Direktes Vorbild für Christen in den USA war wohl Sally Jessy Raphael, die ähnlich schroff und burschikos an Gäste und Themen heranging und ebenfalls auffällige Brillen trug. (Angeblich stellte eine Ansage Christens im November 1973 im Regionalprogramm des Saarländischen Rundfunks den ersten Auftritt einer Fernsehansagerin mit Brille dar, weshalb sie sie zu ihrem Markenzeichen gemacht habe.) Vor den Werbepausen sagte Christen gern: „Wir reden drüber“ oder, verwirrenderweise, zu den Fernsehzuschauern: „Wir sehn uns.“
Die Sendung wurde im Doppelpack mit Meiser ein Erfolg und ließ RTL den Nachmittag locker gewinnen. Allerdings war auch das Publikum von Ilona Christen auf Dauer zu alt; im Frühjahr 1999 verlegte RTL die Show von 15.00 auf 13.00 Uhr, wodurch die Quoten rapide sanken, da zur gleichen Zeit bereits Sonja Zietlow erfolgreich auf Sat.1 talkte. Bereits zur 1000. Sendung 1998 hatte Christen angekündigt, im Sommer 1999 aufhören zu wollen, weil sie die Eskalation und zunehmende Provokation in den Talkshows nicht mehr mitmachen wolle. Nach der letzten Erstausstrahlung Ende Juni 1999 zeigte RTL noch zwei Monate lang Wiederholungen. Nachfolger auf dem Sendeplatz um 13.00 Uhr wurde Die Oliver Geissen Show.
Quelle: www.fernsehlexikon.de
Die Gesprächsrunden fielen selten durch Skandale, aber häufig durch Wirrheit auf; das Aufregendste war oft das extravagante Brillengestell der Moderatorin. Trotzdem ging es auch hier gelegentlich um drängende Fragen des Alltags wie „Warum lieben Frauen einen Mörder? Wann macht es Angst? Und wann wird’s erotisch?“. Häufige Themen waren der Kampf gegen Fettleibigkeit und Bürokratie, außerdem ging es z. B. um das „Abenteuer Kaffeefahrt“, die These „Deutsche Frauen bringen’s nicht“ und das Bekenntnis „Ich will nicht länger schwul sein“. Die Moderatorin legte Wert auf die Feststellung, dass sich bei ihrer Sendung im Gegensatz zu anderen Talks hinter dem Titel „Ich bin 30 und impotent“ ein Medizin- und kein Sexthema verborgen habe.
Direktes Vorbild für Christen in den USA war wohl Sally Jessy Raphael, die ähnlich schroff und burschikos an Gäste und Themen heranging und ebenfalls auffällige Brillen trug. (Angeblich stellte eine Ansage Christens im November 1973 im Regionalprogramm des Saarländischen Rundfunks den ersten Auftritt einer Fernsehansagerin mit Brille dar, weshalb sie sie zu ihrem Markenzeichen gemacht habe.) Vor den Werbepausen sagte Christen gern: „Wir reden drüber“ oder, verwirrenderweise, zu den Fernsehzuschauern: „Wir sehn uns.“
Die Sendung wurde im Doppelpack mit Meiser ein Erfolg und ließ RTL den Nachmittag locker gewinnen. Allerdings war auch das Publikum von Ilona Christen auf Dauer zu alt; im Frühjahr 1999 verlegte RTL die Show von 15.00 auf 13.00 Uhr, wodurch die Quoten rapide sanken, da zur gleichen Zeit bereits Sonja Zietlow erfolgreich auf Sat.1 talkte. Bereits zur 1000. Sendung 1998 hatte Christen angekündigt, im Sommer 1999 aufhören zu wollen, weil sie die Eskalation und zunehmende Provokation in den Talkshows nicht mehr mitmachen wolle. Nach der letzten Erstausstrahlung Ende Juni 1999 zeigte RTL noch zwei Monate lang Wiederholungen. Nachfolger auf dem Sendeplatz um 13.00 Uhr wurde Die Oliver Geissen Show.
Quelle: www.fernsehlexikon.de
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