Donnerstag, 17. Dezember 2009
Dominik Grafs 'Der Felsen' (2002)
Korsika im Spätsommer: Katrin (Karoline Eichhorn), Mitte dreißig, wird ihr bisheriges Leben unter den Füßen weggerissen, als ihr Arbeitgeber und heimlicher Liebhaber Jürgen (Ralph Herforth) die Beziehung abrupter als geplant beendet. Katrin taumelt noch, als ihr der siebzehnjährige Malte (Antonio Wannek) begegnet. Er überfällt sie mit einer ebenso hartnäckigen wie bedingungslosen Zuneigung, die Katrin schließlich gegen alle Pläne und Vernunft mitreißt bis ins Innere der Insel. 48 Stunden später erst findet sie den Weg zurück an die Küste. Allein. Sie hat nur noch einen Wunsch: Korsika so schnell wie möglich zu verlassen. Aber die Situation, die sie bei ihrer Rückkehr vorfindet, stellt die Weichen für ihr ganzes weiteres Leben neu ...



Dominik Graf, sonst eher bekannt für solide Krimi-Kost ("Die Katze"), liefert ein Melodrama mit Postkarten-Idylle und Urlaubsvideo-Ästhetik, das vor allem durch verwackelte Handkamera und unscharfe Aufnahmen auffällt. Die Story plätschert spannungsfrei vor sich hin und wird einzig getragen von den Leistungen seiner Darsteller. Aber auch eine überzeugende Karoline Eichhorn ("Der Sandmann") und ein zudem äusserst ansehnlicher Antonio Wannek ("Wie Feuer und Flamme") können nicht über die episodenhafte Belanglosigkeit hinwegtäuschen, bei der vor allem die Off-Erzählstimme auf Hörspiel-Niveau nervt.
Bewertung: 3/10 (Moviepilot Prognose 2,7)


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Neu auf DVD:
La Linea - The Line
Ein Leben ist billig in Mexiko. Selbst das Oberhaupt des Drogenkartels der Salazars muss diese Erfahrung machen. Javier Salazar (Andy Garcia) wird eiskalt abserviert von dem unberechenbaren Psycho Pelon (Esai Morales), der sofort Nägel mit Köpfen macht: Ihm sind die Einnahmen aus den Geschäften mit Koks nicht genug, weshalb er sich künftig von den Terroristen der Taliban mit erstklassigem Heroin aus Afghanistan beliefern lassen will. Eine Entwicklung, die die CIA unruhig werden lässt: Der fragile Frieden mit dem Kartel steht auf dem Spiel. Sie schicken ihre besten Männer nach Mexiko, wo sie auf die Killer von Javier Salazars Sohn Diablo (Jordi Vilasuso) treffen. Alle haben es auf Pelon abgesehen. Und dann taucht auch noch der mysteriöse Hitman Mark Shields (Ray Liotta) auf, der seine inneren Dämonen mit neuen Aufträgen bekämpft. Fragt sich nur, wer als erster 'La Linea' kreuzt ...

Der aus den üblichen Mafia-Filmen bekannte Plot versucht krampfhaft auf cool zu machen, spult dabei aber reichlich lustlos mehrere verschachtelte Episoden ab, die nie als ganzheitliche Geschichte überzeugen können. Andy Garcia ("Der Pate III") und Ray Liotta ("Good Fellas") werden dabei als Headliner geführt, haben aber nur vergleichsweise kleine Rollen, die sie dann auch ziemlich unspektakulär herunterspielen. Mehr als klischeebeladener Mittelmass kommt trotz einiger optisch gelungener Szenen und den zu erwartenden Schiessereien nicht heraus. Kein Vergleich mit Genre-Highlights wie "Traffic - Die Macht des Kartells"!
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 3,5)


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