Freitag, 18. Dezember 2009
Neu auf DVD:
Horst Schlämmer - Isch Kandidiere!
Horst Schlämmer (Hape Kerkeling), stellvertretender Chefredakteur beim Grevenbroicher Tagblatt, hat seinen Job endgültig satt. Er sucht nach neuen Herausforderungen und beschließt, in die Politik zu gehen und Bundeskanzler zu werden. Er gründet die "Horst Schlämmer Partei - HSP" und bringt mit seinem ziemlich "horstigen" Wahlkampf die arrivierten Parteien mächtig auf Trab. Auf dem Weg nach oben begegnet er mit Alexandra Kamp einer Frau mit Drang zu Höherem. Eins führt zum anderen, und so sieht sich Horst Schlämmer nicht nur innerhalb kürzester Zeit als Vorreiter einer neuen Politik, sondern ist gleichzeitig auf der Flucht vor der Polizei. Schlämmer und sein Praktikant Ulle (Simon Gosejohann) schaffen mit Glück und Kreativitt das Unmögliche: Sie machen die Partei im Land bekannt. Die HSP tritt tatsächlich als neue Partei bei den Bundestagswahlen an, und als der Wahlsonntag gekommen ist, sitzt der Parteivorsitzende Schlämmer mit seinen begeisterten Anhängern in der Stammkneipe in Grevenbroich. Alle starren wie gebannt auf die Grafik mit der ersten Hochrechnung: Jubel bricht aus! Hat Horst es tatsächlich geschafft? Ist er unser nächster Bundeskanzler? Oder hat das Schicksal noch eine viel größere Rolle für ihn vorgesehen?



"Bushido - ist das ein Japaner?" - "Nein das ist ein Rapper!"

Hape Kerkeling gehört bei den deutschen Comedians sicherlich zur Königsklasse - und seine Figur des Horst Schlämmer ist absoluter Kult mit erwiesenem Politik-Potential. Dementsprechend liegt sein subtiler Humor qualitativ auch deutlich über dem durchschnittlichen Klamauk der letzten Jahre. Trotzdem funktioniert das Konzept als Film nur bedingt, denn trotz der teilweise grandiosen Dialoge und der maximalen Promi-Dichte (Bully Herbig, Claudia Roth, Bushido, Bernhard Brink, Michael Schumacher u.v.a. die sich allesamt selbst spielen) wirkt die komödiale Inszenierung altbacken und schmalspurig als würde man den frühen Kerkeling mit dem semidokumentarischen Stil von "Borat" kreuzen und auf Leinwandbreite strecken. Hapes "Haus & Hof"-Regisseur (und Lebensgefährte) Angelo Colagrossi gelingt es nicht, Zug in die Ansammlung von Schlämmer-Episoden zu bringen, bei der der Schauspieler neben dem Grevenbroicher Redakteur u.a. auch Uschi Blum, Gisela und Angela Merkel geben darf. Das hat immer noch genug Charme und Witz, dass man sich durchgängig gut unterhalten fühlen kann, der für eine Satire nötige Biss geht dem harmlosen Film auf TV-Niveau jedoch völlig ab.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 3,2)


... link (0 Kommentare)   ... comment


Antonio Wannek @ Süper Tiger Show XXL



... link (0 Kommentare)   ... comment