Samstag, 5. Dezember 2009
Die 120 Tage von Bottrop (1997)
crizcgn, 14:12h
Der verquere, deutsche Starregisseur Sönke Buckmann (Mario Garzaner) wird mit dem Filmpreis ausgezeichnet, die "traute Familie" verfolgt die Verleihung im Fassbinder-Heim vor dem Bildschirm mit. Als nächstes hat sich Buckmann ein Remake von Pasolinis "Die 120 Tage von Sodom" vorgenommen, dass er als letzten, neuen, deutschen Film auf der Baustelle am Potsdamer Platz drehen will. Seine Darstellerinnen bekriegen sich gegenseitig, der Produzent (Volker Spengler) ergötzt sich an allen männlichen Komparsen, und alle warten eigentlich nur auf Helmut Berger ...
Schwieriges Thema! Einerseits kann man dem Low-Budget-Projekt von Christoph Schlingensief ("00 Schneider – Jagd auf Nihil Baxter") eine geradezu liebenswerte Hommage an "Die 120 Tage von Sodom", Regisseur Rainer-Werner Fassbinder und den inzwischen längst dahingeschiedenen "Neuen Deutschen Film" der 70er Jahre erkennen. Mit Inbrunst spielen die Darsteller geradezu um ihr Leben; die Dialoge strotzen vor Ironie, Gift und Galle. Die Inszenierung nutzt die extensiv übersteigerte Parodie ebenso wie die Einstreuung verkriselter Original-Schnipsel, absurder Zwischentitel und fetziger Jazz-Musik, um ein launisches Doku-Feeling vorzutäuschen. Andererseits ist der überhöhte Trash aus filmischer Sicht natürlich übelster Dreck, der seinen Non-Inhalt durch schrille und ausgefallene Dreh- und Schnittkollagen abstrakt zu verpacken sucht. Bei aller Liebe der Filmmacher zum absurden und vielleicht auch interpretationswürdigen Projekt, der mit 60 Minuten gnädigerweise übersichtliche Kurzfilm geht letztendlich irgendwie gar nicht ...
Bewertung: 2/10
Schwieriges Thema! Einerseits kann man dem Low-Budget-Projekt von Christoph Schlingensief ("00 Schneider – Jagd auf Nihil Baxter") eine geradezu liebenswerte Hommage an "Die 120 Tage von Sodom", Regisseur Rainer-Werner Fassbinder und den inzwischen längst dahingeschiedenen "Neuen Deutschen Film" der 70er Jahre erkennen. Mit Inbrunst spielen die Darsteller geradezu um ihr Leben; die Dialoge strotzen vor Ironie, Gift und Galle. Die Inszenierung nutzt die extensiv übersteigerte Parodie ebenso wie die Einstreuung verkriselter Original-Schnipsel, absurder Zwischentitel und fetziger Jazz-Musik, um ein launisches Doku-Feeling vorzutäuschen. Andererseits ist der überhöhte Trash aus filmischer Sicht natürlich übelster Dreck, der seinen Non-Inhalt durch schrille und ausgefallene Dreh- und Schnittkollagen abstrakt zu verpacken sucht. Bei aller Liebe der Filmmacher zum absurden und vielleicht auch interpretationswürdigen Projekt, der mit 60 Minuten gnädigerweise übersichtliche Kurzfilm geht letztendlich irgendwie gar nicht ...
Bewertung: 2/10
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