Montag, 21. Dezember 2009
Neu auf DVD:
Daniel Brühl in 'Die Gräfin'
Daniel Brühl in 'Die Gräfin'
crizcgn, 20:25h
Europa zu Beginn des 17. Jahrhunderts: Gräfin Erzebet Bathory (Julie Delpy) gilt als mächtigste Frau im Land - schön, intelligent und nicht bereit, zu akzeptieren, dass Männer in dieser Welt die Regeln nach Belieben manipulieren. Auf einem Fest lernt sie den weitaus jüngeren Istvan (Daniel Brühl) kennen. Leidenschaftlich verlieben sich die beiden ineinander. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer: Istvans Vater Graf Thurzo (William Hurt) zwingt seinen Sohn, den Kontakt zu Erzebet abzubrechen und beginnt ein intrigantes Spiel. Sein Plan geht auf: Erzebet vermutet eine Zurückweisung aufgrund des hohen Altersunterschiedes und erliegt, getrieben von Sehnsucht und Enttäuschung, der bizarren Idee, das Blut jungfräulicher Mädchen verhelfe ihr zu ewiger Jugend und Schönheit. Immer mehr junge Frauen werden daraufhin auf ihr Schloss gebracht. Erzebets wahnhaftes Verhalten steigert sich zusehends. Sie setzt schließlich alles aufs Spiel - ihren Ruf, ihren Stand, ihr Leben - um für Istvan schön und attraktiv zu sein. Zu spät erkennt sie, dass sie das Opfer politischer Intrigen und Machtkämpfe wurde, an deren Spitze der Vater ihres Geliebten steht.
Kostüm- und Historienfilme haben sicherlich ihren eigenen cineastischen Reiz. Wenn sich dann noch Julie Delpy ("2 Tage Paris") in der Titelrolle selbst inszeniert und dafür erneut Daniel Brühl ins Boot holt, um ihren Liebhaber zu geben, lässt das auch Nicht-Genre-Kenner aufhorchen. Aber auch wenn die (im Grundsatz) wahre Geschichte über Machtmissbrauch und Jugendwahn aktueller denn je ist, wirkt das Ergebnis ungewöhnlich blutarm. Zwar war trotz des derben Themas nicht zu erwarten, dass die Regisseurin Delpy ein grosses Schlachtfest anrichtet, aber ein bißchen mehr Substanz hätte es bei den bizarren Verwicklungen schon sein dürfen, zumal auch ihre Charakterstudie ziemlich steril bleibt. So schleppt sich die Handlung eher emotionslos und ohne wirkliche Höhepunkte bis zum Abspann hin. Auch wenn Setting und Kostüme für zeitgemässe Ästhetik sorgen, und die Schauspieler allesamt ordentliche Leistungen liefern, bleibt der Film mit seinen dramaturgischen Mängeln allenfalls gehobener Mittelmass.
Bewertung: 5,5/10
Kostüm- und Historienfilme haben sicherlich ihren eigenen cineastischen Reiz. Wenn sich dann noch Julie Delpy ("2 Tage Paris") in der Titelrolle selbst inszeniert und dafür erneut Daniel Brühl ins Boot holt, um ihren Liebhaber zu geben, lässt das auch Nicht-Genre-Kenner aufhorchen. Aber auch wenn die (im Grundsatz) wahre Geschichte über Machtmissbrauch und Jugendwahn aktueller denn je ist, wirkt das Ergebnis ungewöhnlich blutarm. Zwar war trotz des derben Themas nicht zu erwarten, dass die Regisseurin Delpy ein grosses Schlachtfest anrichtet, aber ein bißchen mehr Substanz hätte es bei den bizarren Verwicklungen schon sein dürfen, zumal auch ihre Charakterstudie ziemlich steril bleibt. So schleppt sich die Handlung eher emotionslos und ohne wirkliche Höhepunkte bis zum Abspann hin. Auch wenn Setting und Kostüme für zeitgemässe Ästhetik sorgen, und die Schauspieler allesamt ordentliche Leistungen liefern, bleibt der Film mit seinen dramaturgischen Mängeln allenfalls gehobener Mittelmass.
Bewertung: 5,5/10
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