Montag, 4. Mai 2009
Neu auf DVD:
Lakeview Terrace
Kaum haben Chris (Patrick Wilson) und Lisa Mattson (Kerry Washington) ihr kalifornisches Traumhaus bezogen, gerät es ins Visier ihres engstirnigen Nachbarn: Der leicht erregbare Polizist Abel Turner (Samuel L. Jackson), ein strenger alleinerziehender Vater, hat sich selbst zum Aufpasser der Gemeinde ernannt und missbilligt Liebesbeziehungen zwischen verschiedenen Rassen zutiefst. Seine nächtlichen Patrouillen und überaus wachsamen Augen stellen für die meisten Anwohner zwar eine willkommene Beruhigung dar, das frisch vermählte Paar jedoch fühlt sich von ihm zunehmend schikaniert. Als beide beschließen, sich gegen den aufdringlichen Nachbarn und sein ständiges Eingreifen in ihre Privatsphäre zu wehren, hat das tragische Konsequenzen.

Sicherlich erfindet "Lakeview Terrance" den Nachbarschafts-Thriller nicht neu, aber den Machern gelingt mit einfachen Mitteln eine straffe Inszenierung, die sich mehr der subtilen Spannung und der Suspense bedient, als mit typischen Actionszenen die Erwartungen des Zuschauers zu erfüllen. Auch das Finale ist vergleichsweise kurz und schmerzlos, und gibt der Rolle des Nachbarn eine tragische Relevanz,die ihr gerecht wird anstatt sie für einen aufwendigen Showdown zu verraten. Natürlich gebührt ein Großteil des Lobs wieder einmal Samuel L. Jackson, der die Rolle des autoritärer Soziopathen glaubhaft mit Leben füllt. Aber auch Patrick Wilson ("Little Children") als direkter Gegenpart und Kerry Washington als seine Ehefrau liefern eine überzeugende Leistung. Der Unterton, der Fragen zum Vorort-Rassismus anschneidet, ist zwar weit weniger sozialkritisch als allgemein hineininterpretiert. Trotzdem hebt er den Film von Hollywoods Durchschnitts-Thriller ab.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 5,9)


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Neu auf DVD:
Baby Mama
Kate (Tina Fey) hat sich ein beruflich erfolgreiches, gesundheitsbewusstes und perfekt durchorganisiertes Leben erschaffen, dem sie nun mit 37 Jahren endlich auch eine warmherzige Mutterschaft hinzufügen will. Das laute Ticken ihrer biologischen Uhr nützt dabei allerdings genauso wenig wie ihr Uterus, der eine Schwangerschaft so wahrscheinlich wie einen Lottogewinn macht. Die Lösung der Probleme findet sie bei Dr. Chaffee Bicknell (Sigourney Weaver), die auf solche Fälle spezialisiert ist und ihr Angie Ostrowiski (Amy Poehler) präsentiert, die aus der Entfernung die perfekte Leihmutter zu sein scheint. Doch als Angie sich von ihrem Freund Carl (Dax Shepard) trennt und bei Kate einzieht, prallen zwei Welten aufeinander. Während Kate jedes Erziehungsbuch liest, Kindersicherungen installiert und sich nach geeigneten Vorschulen umschaut, sorgt Angie mit kindlicher Energie, schlichtem Gemüt und schlechten Manieren für heilloses Durcheinander.

"Baby Mama" liefert nicht nur eine überraschungsfrei Story nach den üblichen Rom-Com Klischees ab, die Macher geben sich dabei nicht einmal besondere Mühe. Sowohl die Figuren-Skizzierung als auch die Personen-Konstellationen wirken wie schon unzählige Male (besser) gesehen, der Verlauf der Geschichte hat auch wenig Überraschendes zu bieten. Aber anstatt wenistens aus der witzig anmutenden Grundidee das Besondere herauszukitzeln, das eine gute Rom-Com von der Masse abhebt, kurbelt man tatsächlich das Standardprogramm an Wirrungen und flachen Spässen herunter. Während Sigourney Weaver und Steve Martin als esotherischer Chef zumindest für ein paar Akzente sorgen, wissen die Hauptdarstellerinnen nicht zu überzeugen. Besonders Tina Fey gelingt es nicht, ihre Wandlung von der verklemmten Spiesserin zur warmherzigen Freundin und auch Mutter glaubhaft darzustellen. Wenigsten bleibt der Film unaufregend seicht und schlägt nicht auch noch unterhalb der Humor-Gürtellinie. Das macht ihn aber auch nicht besser.
Bewertung: 3/10 (Moviepilot Prognose 5,2)


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Die Reiter der Apokalypse (2006)
Die Scheidung seiner Eltern hat den zwölfjährigen Sam psychisch stark mitgenommen, denn seither leidet er an fürchterlichen Albträumen und Phantasien. Die davon ausgehenden Ängste führen ihn sogar soweit, dass er sich Schnitte am ganzen Körper zufügt. Ein Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt führt nicht zur erhofften Besserung, so dass er bei seinem Vater auf dem Land den Sommer verbringen und dort gesundheitliche Fortschritte machen soll. Auf der Fahrt werden die beiden in einen Unfall verwickelt und müssen für einige Tage auf der Ranch des geheimnisvollen Ben Zachary ausharren. Sams Albträume werden stärker und mittlerweile überaus real. Denn Ben ist der Teufel in Person und in seinem Garten steht der "Baum der Erkenntnis". Wenn ein Mensch wissentlich davon isst, werden die vier Reiter der Apokalypse losgelassen, um die gesamte Schöpfung auszulöschen. Da kommen Ben Sam und sein Vater gerade recht.

Es ist nicht neu, dass ein (Horror-)Film auf Motiven der "Heiligen Schrift" beruht. Schon manch ein packender Thriller ist mit biblischem Hintergrund entstanden. Was man hier allerdings aus den Ideen macht, ist einfach nur unglaubwürdiger Blödsinn. Das Drehbuch wirkt konstruiert, die Dialoge hölzern und die Geschichte nach viel Drama um nichts. Auch wenn "Millenium"-Profiler Lance Henriksen mal wieder sein Gesicht in die Kamera hält, weiss dieser spannungsfreie C-Movie in keinem Moment zu überzeugen. Sehr unsympatisch!
Bewertung: 1/10


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