Montag, 11. Mai 2009
Neu auf DVD:
The Strangers
Nach der Hochzeit eines Freundes wollen sich James (Scott Speedman) und Kristen (Liv Tyler) in die Einsamkeit ihres abgelegenen Sommerhauses zurückziehen. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft müssen sie feststellen, dass sie nicht allein sind. Aus der Dunkelheit des Waldes tauchen maskierte Gestalten auf, die versuchen ins Haus einzudringen. Obwohl sie sich nicht erklären, wird schnell klar, dass ihre Absichten tödlich sind.

Wie schon Nimród Antals "Motel" verlässt sich auch "The Strangers" mehr auf die Suspense die man ahnt, als auf den Horror den man sieht. Über weite Strecken gelingt es Regisseur Bryan Bertino in seinem Debüt tatsächlich, eine beklemmende Atmosphäre zu erzeugen mit dem was er nicht zeigt. Der Zuschauer folgt allein dem unwissenden Paar, und sieht niemals mehr als die beiden selbst. Dieser fehlende Wissensvorsprung macht ihn zum dritten Opfer in dem abgelegenen Haus. Allerdings ist es sehr gewagt, dass die Fremden auch noch ungezeigt bleiben, selbst wenn sie im Finale die Maske ablegen, ebenso wie die Gewalttaten konsequent ausgeblendet und im entscheidenen Moment durch Aussenaufnahmen des Hauses ersetzt werden. Diese Inszenierungstricks verwandeln die mühsam aufgebaute Schockwirkung des Films in Ratlosigkeit beim Zuschauer, der weder Motive der Attentäter erfährt noch das letztendliche Schicksal der Opfer. Das mag beabsichtigt sein als besonderer Kniff der Geschichte, um die sinnlose Gewalt unberechenbar zu machen. Allerdings ist es fraglich, ob die Darstellung ihren Zweck auch erfüllt. Ich zumindest empfand das Ende als inkonsequent und enttäuschend - vor allem nach einem Handlungsverlauf, der auch ohne die üblichen Gewaltorgien eine wahnsinnige Spannung aufbaut. In der Hinsicht ist "The Strangers" trotzdem ein überdurchschnittlich packender Horrortrip!
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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Chicago Massacre - Richard Speck (2007)
Bei seiner Reise aus dem Herzen Texas nach Chicago lernt Richard Speck (Corin Nemec) eine Schwesternschülerin kennen, der er Abends einen Besuch im Schwesternwohnheim abstattet. Doch anstatt ein Gespräch zu führen, tötet Speck an diesem Abend acht der neun Schülerinnen, die zufällig anwesend waren. Detective Jack Whitaker (Andrew Divoff) macht sich auf die Suche nach dem Massenmörder, bekommt von seinem Vorgesetzten, Captain Dunning (Tony Todd) aber eine enge Zeitfrist von 3 Tagen zur Ergreifung gesetzt, da Durning Unruhen in einer ohnehin schon aufgeladenen Atmosphäre der Stadt befürchtet.

"Chicago Massacre" ist ein (weiterer) True-Crime-Thriller, der die Geschichte eines Serienkillers mehr oder weniger authentisch nacherzählt. Regisseur Michael Feifer ("The Graveyard"), der bereits mehrere ähnliche Filme wie "Ed Gein: Der Metzger von Plainfield" gemacht hat, liefert durchaus eine mehr als passable Inszenierung mit ungewöhnlichen Kameraseinstellungen und intensiven Licht- und Schatten-Spielereien. Auch die Schauspielerleistungen - insbesondere von Corin Nemec als Speck - sind durchweg ordentlich. Allerdings leidet die spannungsarme Verfilmung an dem unausgegorenen Drehbuch von Feifer, das immer wieder unmotiviert zwischen den Zeiten hin- und herspringt und mit eher verwirrenden Rückblenden arbeitet anstatt die Geschichte chronologisch zu erzählen. Auch die Dialoge wirken oftmals pathetisch und hölzern, was dem Film teilweise eine gewisse Tragik verleiht, sie aber auch ziemlich nervig erscheinen lässt. Zwar macht das den Film nicht unbedingt zum schlechtesten seiner Art, aber mehr als eine durchschnittliches Ergebnis kann man ihm auch nicht bescheinigen.
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 0,0)


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Der kleine Horrorladen (1986) - Little Shop of Horrors (1960)
Frank Oz`s 'Der kleine Horrorladen' (1986)

Der zart besaitete Seymore (Rick Moranis) lebt in einer Kellerwohnung des Blumengeschäfts von Mr. Mushnik (Vincent Gardenia) und verzehrt sich nach dem Blumenmädchen Audrey (Ellen Greene). Die Dinge ändern sich ihn mit dem Kauf einer kleinen Pflanze während einer Sonnenfinsternis, die er Audrey II tauft. Sehr bald stellt Seymour fest, dass die blutlüsternde Pflanze - die mittlerweile zu beachtlicher Größe herangewachsen ist - in Wirklichkeit eine "mean green mother from outer space" ist, ein Wesen aus dem All, das darauf aus ist, die Welt zu beherrschen.

"Der kleine Horrorladen" von Frank Oz ist die skuril-liebevolle Filmversion des gleichnamigen Musicals, das wiederum auf den Trashfilm aus den 60ern beruht. Frank Oz verzichtet dabei auf blutige Horror-Elemente und konzentriert sich ganz kindgerecht auf den Humor der groteske Story - und auf die Gesangseinlagen. Für gute Laune sorgen dabei vor allem die funkigen Nummern des "The Supremes"-ähnlichen Background-Chors, der immer wieder auftaucht, um das Geschehen gesanglich zu kommentieren. Ganz offensichtlich ist der Einfluss der Jim Henson Company ("Muppet Show") auf die schwungvolle Inszenierung und die Gestaltung der sprechenden Monster-Pflanze ("Feed me, Seymour, feed me all night long"). Das ursprüngliche Ende allerdings, das im Musical noch die Ableger der Pflanze New York und Amerika vernichten lässt, wurde nach negativen Testvorführungen durch ein 60er-Jahre-mäßig überkitschiges Finale ersetzt. Den Spaß mindert das wenig, zumal auch eine Vielzahl von Hollywood-Größen der 80er in den Nebenrollen groß aufspielen (u.a. Steve Martin, John Candy, Bill Murray, James Belushi).
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 7,3)




Little Shop of Horrors - Kleiner Laden voller Schrecken (1960)

Das Original von Schnellfilmer Roger Corman ("The Trip") entstand 1960 in zwei Tagen und ist nicht mehr als ein billig heruntergekurbelter aber für die damalige Zeit äusserst rentabler B-Movie. Neben der dünnen Geschichte, einfachen Effekten und den Nichtvorhandensein einer Dramaturgie sind es vor allem die dümmlichen Dialoge zwischen Originalität und Klamauk, die den Trashfilm zum grotesken aber äußerst fragwürdigen Kultfilm machen, der vor allem mit einem Kurzauftritt von Jack Nicholson beworben wird. Richtig grausam ist allerdings die Ramschtisch-DVD, die selbst auf einem portablen Fernseher mit schwammig-unscharfer Bildqualität daherkommt, die jede TV-Aufnahme auf VHS schlagen könnte. Allerdings gibt es inzwischen auch eine remasterte (und colorierte) Fassung auf DVD.
Bewertung: 5/10


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