Sonntag, 31. Mai 2009
RTL Nachtprogramm:
Alpha Dog - Tödliche Freundschaften (2007)
Im reichen San Fernando Valley ist der coole Johnny Truelove (Emile Hirsch) der Boss einer Gruppe Jugendlicher, die ein Leben zwischen Parties am Pool, Drogen, Sex und Bandenkämpfe führen. Johnny will als Drogendealer in die Fußstapfen seines Vaters (Bruce Willis) treten. Als er Schulden von einem der Handlanger eintreiben soll, kommt er auf die Idee, dessen 15-jährigen Bruder Zack (Anton Yelchin) zu kidnappen. Der ist erst geschockt, genießt dann aber das wilde Party-Leben, das ihm seine Mutter (Sharon Stone) nie erlaubt hätte. Er steht im Mittelpunkt - besonders bei den Mädels, die es spannend finden, mit einem Entführungsopfer anzubandeln. Und auch Jacks bester Freund Frankie (Justin Timberlake) freundet sich mit ihm an. Warum sollte er also fliehen?

"Alpha Dog" ist kein leichter Film, was erst einmal natürlich an der beklemmenden Thematik liegt (die auf wahren Begebenheiten beruht, und die in einzelnen Details abgeändert werden musste aufgrund der zum Zeitpunkt der Produktion noch laufenden Gerichtsverhandlungen). Aber auch das semidokumentarische Drehbuch, das sich hauptsächlich mit den Teens und deren Slang beschäftigt und dabei (zu) häufig in der Studie des Milieus verharrt, macht es dem Zuschauer nicht leicht, einen Zugang zur Handlung zu bekommen. Dabei ist es vor allem die Konsequenz, mit der Regisseur Nick Cassavetes den Film inszeniert, die eine beklemmende Authenzität erzeugt. Eine Konsequenz, die auch nicht davor zurückschreckt, das Thema bis zum bitteren Ende durchzuziehen, obwohl es bei aller Offensichtlichkeit eigentlich undenkbar scheint. Hinzu kommt eine durchaus ordentliche Leistung der jungen Darsteller (von Popstar Justin Timberlake bis zum heutigen Neu-Chekov Anton Yelchin), abgerundet durch die erwachsenen Schauspieler wie die ehemalige Femme Fatale Sharon Stone (mit Mut zur Hässlichkeit) und "Stirb langsam"-Held Bruce Willis. Allerdings können sie nicht über die Längen der Story hinwegtäuschen, die sich aus den ausführlichen Schilderungen ergeben. Trotz dieser offensichtlichen Schwächen ist der Film auf jeden Fall ungewöhnlich und zumindest sehenswert.
Bewertung: 6,5/10


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