Donnerstag, 5. März 2009
Neu auf DVD:
Miss Pettigrews grosser Tag
Die etwas schrullige Miss Pettigrew (Frances McDormand) hat erneut ihren Job verloren. In ihrer Verzweiflung ergaunert sie sich kurzerhand die Anstellung als Gesellschafterin der attraktiven Nachtclubsängerin und Möchtegern-Schauspielerin Delysia Lafosse (Amy Adams), die nicht nur mit der Organisation ihrer verschiedenen Liebhaber heillos überfordert ist. Die verklemmte Miss Pettigrew entwickelt angesichts der brenzligen Situationen großen Erfindungsgeist und eine erstaunliche Schlagfertigkeit. Sie manövriert nicht nur sich selbst, sondern auch Delysia mit atemberaubender Kühnheit durch die vielen Schwindeleien des Tages, bringt wieder Ordnung in deren chaotisches und verzwicktes Liebesleben und findet nach alledem selbst Gefallen am glamourösen Gesellschaftsleben.

Anno 1938 war der Roman von Winifred Watson mit seinem intimen Einblick in das Sexleben der gehobenen Gesellschaft ein Skandal. Hier reicht die nostalgische Story immerhin für eine altmodische, aber flott inszenierte Screwball-Komödie, die ganz von der Spielfreude ihrer Darsteller Frances McDormand und Amy Adams lebt. Neben geschliffenen Dialogen und der eleganten Ausstattung ist es vor allem die schmissige Swing-Musik, die für Tempo und gute Laune sorgt. Mit ihr macht die quirlige Komödie über Miss Pettigrew als Gouvernante doppelt Spaß.
Bewertung: 8/10


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Neu auf DVD:
Tödliche Magie
Im Schottland des frühen 20. Jahrhundert schlägt sich die schöne Mary (Catherine Zeta-Jones) als Trickbetrügerin und Wahrsagerin mit ihrer Teenagertochter Benji (Saoirse Ronan) durchs Leben. Als der große Magier Houdini (Guy Pierce) eine Vorstellung in Glasgow gibt und 10.000 Dollar auslobt auf ein Medium, dass ihm Kontakt zu seiner jüngst verstorbenen Mutter knüpft, beschließt Mary, sich das Geld zu ergaunern. Beim Versuch, das Vertrauen Houdinis zu gewinnen, kommen sich beide romantisch näher, und auch in den Tod der Mutter kommt überraschend Licht.

Nach "Prestige" und "Der Illusionist" ist das nun der dritte Film über Zauberei im vorvergangenen Jahrhundert. Im Gegensatz zum Meisterwerk von Christopher Nolan, der als spannender Krimi überzeugte, und zum Film mit Edward Norton, der romantisch-düster daherkam, enttäuscht dieses historische Drama über den Entfessungskünstler Harry Houdini. Zwar bietet sein tatsächlicher Kampf gegen betrügerische Geisterbeschwörer und der Konflikt mit dem Medium Mina “Margery” Crandon Potential für eine spannende Geschichte, das aber in keinster Weise genutzt wird. Zu sehr plätschert die Handlung spannungsfrei vor sich hin, ohne dass man als Zuschauer einen Bezug zu ihr bekommt. Die Darsteller Catherine Zeta-Jones und vor allem Guy Pierce bleiben ungewöhnlich blass in ihren Rollen. Einzig Benji als Tochter und Erzählerin aus dem Off verleiht dem Film einen gewissen Charme. Zudem wird die Biografie des Zauberkünstlers zugunsten von Dramaturgie und Hollywood-Romanze arg kräftig gebogen und viele Fakten über die Person Houdini einfach aussen vor gelassen. Das alles macht "Tödlichen Magie" zu einem wenig überzeugenden Film, der aber zumindest einen verregneten Sonntagnachmittag überbrücken kann.
Bewertung: 4/10


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Horror Klassiker:
Frankensteins Fluch (1957)
In dem unheimlichen Labor unter dem Schloss von Baron Frankenstein (Peter Cushing) tun sich erschreckende Dinge. Besessen von der Idee, tote Menschen wieder zum Leben zu erwecken, beginnt Frankenstein, Leichenteile zusammenzutragen. Doch anstatt eines denkenden Menschen konstruiert er ein unberechenbares Monster. Vergeblich versucht sein Privatlehrer und Assistent Paul (Robert Urquhart), ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Geschockt verläßt Paul das Schloß. Als er zurückkehrt, hat das Verhängnis seinen Lauf genommen. Frankensteins Monster (Christopher Lee) ist ausgebrochen ...

"Curse of Frankenstein" ist das berühmt-berüchtigte Farb-Remake der britischen Hammer-Studios zum Klassiker von 1931. Dabei orientierte sich der Film verstärkt an der Romanvorlage von Mary Shelley, um rechtliche Probleme mit den US-Studios des Originals zu vermeiden. "Frankensteins Fluch" wurde zum ersten großen Erfolg des Studios und zog eine Reihe von Fortsetzungen der Geschichte aber auch der erfolgreichen Zusammenarbeit der Darsteller Cushing und Lee als Kontrahenten nach sich ("Dracula" - "Der Hund von Baskerville"). Bemerkenswert dabei ist, dass Cushing als krimineller Wissenschaftler das eigentliche Monster darstellt, während Lee die Kreatur zum tragischen Opfer macht. Natürlich überzeugt der Low-Budget Film weniger durch eine tiefgründige Story, sondern eher durch die für seine Zeit blutrünstigen Schockeffekte (was ihn zum Vorläufer der späteren Splatterfilme macht). Gerade deswegen gilt auch diese Verfilmung heute als Klassiker des frühen Horrorfilms.
Bewertung: 7/10


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