Sonntag, 15. März 2009
Alltime Favourites Reloaded
Die besten Kultfilme aller Zeiten I
Zurück in die Zukunft I-III (1985/1989/1990)

Vorstadtteenager Marty McFly (Michael J Fox) hat es nicht leicht: Die Schule stinkt ihm, seine Rockband verliert einen Wettbewerb und er hat Angst als Loser wie sein Vater zu enden. Sein einziger Trost ist der exzentrische Wissenschaftler Doc Brown (Christopher Lloyd), der einen Sportwagen zu einer Zeitmaschine umgebaut hat. Ehe sich Marty versieht, rast er in die 50er Jahre zurück und stellt damit das komplette Zeitkontinuum seines Lebens auf den Kopf.

Marty McFlys Reise in die Vergangenheit, bei der er in das erste Zusammentreffen seiner eigenen Eltern eingreift, war und ist ein genialer Kinospaß mit Michael J.Fox, der gekonnt mit verschiedenen Zeitvarianten spielt. Im Teil 2 gelingt es den Machern um Robert Zemeckis und Steven Spielberg, die Handlung des Originals nicht nur konsequent fortzusetzen, sondern auch ad absurdum zu führen. Nur der 3. Teil läßt etwas an Tempo und Originalität zu wünschen übrig. Meisterhafter Kult!
Bewertung: 10/10 - 10/10 - 8,5/10




Der Club der toten Dichter (1989)

Das Credo des Welton Internats für Jungen besteht aus den vier Leitbegriffen: Tradition, Ehre, Disziplin, Leistung. Ebenso starr wie diese Richtlinien sind die Lehrmethoden, mit denen die Schülerschaft aus reichen Elternhäusern auf ihre elitäre gesellschaftliche und wirtschaftliche Rolle vorbereitet werden soll. Entgegen den strengen Richtlinien des Internats ist es der Anspruch des neuen Englischlehrer John Keating (Robin Williams), seine Schüler zu Freidenkern zu erziehen und ihren Sinn für die Poesie und die schönen Dinge des Lebens schärfen. Ein Ansatz, den vor allem die Freunde Todd Anderson (Ethan Hawke) und Neil Perry (Robert Sean Leonard) begeistert verfolgen. Allerdings mißbilligt nicht nur die Schulleitung Keatings Methoden, auch die konservativen Elternhäuser empfinden sie als bedrohlich für die eigenen Wertvorstellungen.

"Carpe diem - Nutze den Tag!" ist das Leitmotiv dieses kraftvollen und poetischen Films. Lehrer Keating lehrt die begeisterungsfähigen Jungs, sich nicht den starren Traditionen anzupassen, sondern ihre eigene Persönlichkeit zu entwickeln und das Leben der Poesie und Phantasie zu widmen. Robin Williams brilliert in einem gefühlvollen Glanzstück des Kinos.
Bewertung: 10/10




Good Will Hunting (1997)

Zum Semesterbeginn stellt Mathematikprofessor Gerald Lambeau (Stellan Skarsgård) seinen Studenten eine Aufgabe, die eigentlich niemand lösen kann, wenn er nicht die Fähigkeiten eines Nobelpreisträgers hat. Er erwartet nicht, daß einer seiner Schüler diese Aufgabe bis zum Semesterende lösen kann, aber schon am nächsten Tag steht die Lösung an der Tafel, gelöst von einem Mitglied der Uni-Putzkolonne mit Namen Will Hunting (Matt Damon). Die Professoren bringen diesen zornigen jungen Mann zu einem Psychiater (Robin Williams), in der Hoffnung, dass Damon seine mathematische Ausbildung vertiefen kann.

Will Hunting ist ein schwieriger und verbohrter Junge mit mathematische Begabung, die ihm die Türen zu einem besseren Leben fern vom Kleinstadtmief öffnen könnte. In diesem Kultfilm von Gus van Sant ist nicht Robin Williams der Star, sondern der junge Matt Damon, der mit seinem Kumpel Ben Affleck das Drehbuch zu einem unterhaltsamen und emotionalen Drama schrieb und dafür zurecht mit einen Oscar belohnt wurde.
Bewertung: 10/10




Cocktail (1988)

Die Welt der Reichen mit Ihren Nobelbars und exklusiven Clubs hat es Brian Flanagan (Tom Cruise) angetan. Er will um jeden Preis reich sein und dazu gehören. Darum zieht er Nacht für Nacht hinter dem Tresen mit Kollege und Lehrmeister Douglas Coughlin (Bryan Brown) eine heiße Show ab - garniert mit harten Drinks und flotten Sprüche. Doch immer, wenn er seinem Ziel am nächsten ist, setzt er mit seiner Gier nach Geld und Abenteuern wieder alles auf´s Spiel.

Tom Cruise lernt als Brian Flanagan, mit gemixten Drinks und coolen Sprüchen die Frauen zu bezaubern, bis er mit Jordan (Elisabeth Shue) die Liebe seines Lebens findet und wieder verliert. "Cocktail" entwickelt sich immer mehr zur klassischen RomCom und ist dabei sicherlich nicht sonderlich tiefsinnig. Aber mit einem groß aufspielenden und fast schon aufgedrehten Hauptdarsteller, vielen dem Alkohol entsprungenen Lebensweisheiten und schön abgefilmten Bildern kann man den Film immer wieder genießen.
Bewertung: 10/10




Lola rennt (1998)

Lola (Franka Potente) und Manni (Moritz Bleibtreu) leben in Berlin, sind beide Anfang zwanzig und schwer ineinander verliebt. Manni, der keine Arbeit hat, jobbt als Geldkurier für einen Autoschieber. Da kommt es eines Tages zur Katastrophe: Auf der Flucht vor Fahrscheinkontrolleuren hat der junge Mann die Plastiktüte mit dem Geld in der U-Bahn liegenlassen. In 20 Minuten will sein Boß die 100.000 Mark wiederhaben. Manni ist verzweifelt und ruft Lola an. Sofort macht sie sich daran, das fehlende Geld zu besorgen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt ...

Lola rennt, um ihren Freund Manni das Leben zu retten. Sie hat 20 Minuten Zeit, um 100.000 DM zu beschaffen. Dreimal zeigt Tom Tykwer ("Das Parfüm") in seinem Frühwerk dieselbe Zeitspanne, jedes Mal mit kleinen Detailunterschieden, die die Handlung jeweils zu einem völlig anderen Ausgang führen (der berühmte Schmetterlingseffekt). Dazu wirbelt er mit Bildwiederholungen, Zeitlupen, Zeichentrick, rasante Schnitten, einem packender Soundtrack und jedem nur erdenklichen cineastischen Stilmittel, um das romantische Drama mit Franka Potente und Moritz Bleibtreu zu einem atemberaubenden Erlebnis zu machen. "Lola rennt" ist einer der besten deutschen Filme der Neuzeit!
Bewertung: 10/10


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DVDs Reloaded
Dirty Dancing (1987)
Anfang der 60er Jahre, als die Welt noch in Ordnung war: Baby Houseman (Jennifer Grey) fährt mit ihren Eltern in ein Ferienhotel in den Catskills. Sie langweilt sich unter all den Erwachsenen zu Tode und lernt Johnny Castle (Patrick Swayze, damals bekannt mit "Fackeln im Sturm"), den Tanzlehrer und Showtänzer des Hotels, kennen und lieben. Bis zum Happy End kommt der Zuschauer in den Genuß vieler Tanzszenen, die sich im Stil der 60er und 80er Jahre abwechseln. Außerdem müssen Konflikte sowohl unter den Jugendlichen als auch zwischen den Generationen gelöst werden.

Schon damals hab ich den Boom um diesen Film nicht wirklich verstanden, zumal die Handlung nicht nur hauchdünn bis kaum vorhanden, sondern auch aus Filmen wie "Grease" und "American Graffiti" hinlänglich bekannt ist. Trotzdem ist "Dirty Dancing" inzwischen als Kultfilm in die Kinogeschichte eingegangen, die Musik in den Top10 aller Soundtracks verewigt und "Ich habe eine Wassermelone getragen!" wurde zum geflügelten Wort wie "Schau mir in die Augen, Kleines!" Das kann ich akzeptieren, auch wenn ich auch heute noch keine emotionale Draht zum Phänomen bekommen habe ...
Bewertung: 5/10


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Reine Geschmacksache (2007)
Der selbstbewusste Handelsvertreter Wolfgang Zenker (Edgar Selge) muss erfahren, dass seine heile Welt, in der man sich noch zwanglos über einen neuen Mercedes S-Klasse freuen konnte, schneller einstürzt, als er es wahr haben möchte. Er verliert den Führerschein, sein Sohn Karsten (Florian Bartholomäi), der ihn als Chauffeur unterstützt, hat sein Coming Out ausgerechnet mit seinem größten Rivalen Steven Brookmüller (Roman Knižka), seine Frau Erika (Franziska Walser) verlässt ihn, er steht vor dem Bankrott, und schließlich landet auch noch sein Mercedes in einem Teich.

Es ist schon süss, dass ein derart altmodischer und damit eher für die 90er Jahre typischer deutscher Film im Jahr 2007 produziert wird. Ein Haufen Problemchen, die sich überschneiden und zu den üblichen Verwechslungen und Verwirrungen führen, bilden das Gerüst für eine kleines, oberflächliches Filmchen. Das ist alles wirklich süss und auch lustig, erinnert in seiner Biederheit aber eher an einen ZDF Film der Woche am Dienstag Abend der 90er als an einen Kinofilm des Jahres 2007.
Bewertung: 6/10


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