Dienstag, 17. März 2009
Polarkreis 18 - Allein Allein (Krabat Soundtrack)

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Neu auf DVD:
Marco Kreuzpaintners 'Krabat'
Der 14-jährige Bettelknabe Krabat (David Kross) beginnt während des Dreißigjährigen Kriegs eine Lehre bei einem Müller (Christian Redl). Dort lernt er nicht nur die Arbeit, sondern mit elf weiteren Müllersgefährten (u.a. Daniel Brühl, Robert Stadlober, Hanno Koffler, Thomas Wlaschiha) auch die Schwarze Kunst, deren Anwendung ihre Aufgaben vereinfacht. Bei einem geheimen Ausflug ins Dorf sieht Krabat die schöne Kantorka (Paula Kalenberg), in die er sich verliebt. Damit begibt er sich in Lebensgefahr, denn die Legende besagt, dass nur der den Meister besiegen kann, der die Liebe eines Mädchens hinter sich weiß. Es kommt zum Duell.

Marco Kreuzpaintner inszeniert den 1971 von Ottfried Preußler veröffentlichten Roman als düsteren Gegenentwurf zu der erfolgreichen "Harry Potter"-Reihe. Der deutsche Film überrascht mit aufwendigem Design, imposanten Effekten und zahlreichen deutschen Jungdarstellern. Vor allem David Kross, der zuletzt mit Kate Winslet in "Der Vorleser" das Bett teilen durfte, überzeugt als Titelheld der auf einer Volkssage beruhenden Geschichte. Aber auch die anderen Darsteller, sei es Christian Redl als Meister oder Daniel Brühl als Altgeselle Tonda, zeigen eine mehr als überzeugende Leistung, ebenso wie die markante Stimme vom Erzähler Otto Sander dem Film einen märchenhaften Charakter verleiht. Der Jungregisseur (nach "Ganz und gar", "Sommersturm" und der Robert Emmerich Produktion "Trade" erst die vierte Regiearbeit von Kreuzpaintner) liefert eine geradezu atemberaubende wenn auch teils recht freie Inszenierung des Jugendromans ab. Dass "Krabat" trotzdem nicht gänzlich überzeugt, mag an dem etwas unausgegorenen Drehbuch liegen, das die Magie der Geschichte viel zu sehr hinter die Romantik stellt, bzw auch an der Geschichte selbst, die düsterer und nicht ganz so gefällig ist wie ein "Harry Potter". Trotzdem merkt man dem aufwendigen Märchenfilm die Energie und Begeisterung der Macher an, die sich auch auf den Zuschauer überträgt.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 6,1)


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Neu auf DVD:
L'Auberge rouge - Mord inklusive
Im Frankreich des frühen 19. Jahrhunderts verirren sich nur selten Reisende in die alte Herberge am Alpenpass, schon weil es längst eine bequeme Umgehung gibt. Aus der Not eine Untugend machend, sind die Wirtsleute Pierre und Rose Martin deshalb vor Jahren dazu übergegangen, mit ihrem taubstummen Adoptivsohn die wenigen Gäste umzubringen, ihre Habseligkeiten zu berauben und die Leichen an Schweine zu verfüttern. Eine Kutsche voll reicher Edelleute sowie ein Priester mit seinem Schüler sollen dieses Schicksal teilen, doch diesmal kommt (fast) alles anders.

Was für ein skuriler französischer Film um ein mörderisches Gastwirtspaar im Mittelalter. In dieser abgefahrenen Geschichte kalauern sich schräge Charaktäre durch die altertümlichen Kulissen, dass es Louis de Funes eine Freude wäre. Dabei ist "L'Auberge rouge" bereits die vierte Verfilmung frei nach der Erzählung "Die rote Herberge" von Honoré de Balzac, die auf wahren Begebenheiten beruht. Regisseur Gérard Krawczyk ("Taxi" 2-4) gelingt es, eine markabere und respektlose Farce zwischen bitterböser aber harmloser Slapstick und cleveren Running Gags zu inszenieren, ohne dabei die Gürtellinie zu unterschreiten. Zwar gibt es genügend Zoten, aber die laufen in dem - abgesehen vom etwas gestreckten Ende - äußerst kurzweiligen Feuerwerk an Absurdität so durch. Dabei bietet besonders Gérard Jugnot ("Die Kinder des Monsieur Mathieu") eine Glanzleistung als panischer Pfarrer, der mal eben für hundertundfünf Morde (+/-) Absolution erteilen soll, aber auch Christian Clavier ("Asterix") und Josiane Balasko überzeugen als mörderische Wirtsleute. Wer auf absolut absurde Unterhaltung ohne den inzwischen üblichen Fäkalhumor steht, ist bei diesem französischen Schauermärchen bestens bedient.
Bewertung: 7/10


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Dario Argentos 'Das Phantom der Oper' (1998)
Alles würde die Jungsängerin Christine (Asia Argento) dafür geben, an Stelle der Diva auf den Brettern der Pariser Oper zu stehen. Sie ahnt nicht, daß sie einen ebenso mächtigen wie unheimlichen Verehrer hat: Das Phantom der Oper (Julian Sands) macht sich hinter den Kulissen daran, ihr den Weg an die Spitze freizuräumen - und geht dabei buchstäblich über Leichen. Wie in Trance verfällt die Schöne dem gruseligen Phantom, doch ihre geheimnisvolle Leidenschaft ist nur von kurzer Dauer: Rechtschaffene Bürger machen Jagd auf das Monster, und die weitverzweigten Katakomben unter der Oper verwandeln sich in ein grauenvolles Schlachtfeld ...

Der klassische Roman von Gaston Leroux wird unter der Regie von Dario Argento zum italienisch-ungarischen Slasher-Film fernab vom Musical-Kitsch eines Joel Schumachers (2004). Der unverkennbare Giallo-Stil des Italieners verzehrt die Geschichte dabei zum trashig blutigem Kostümfilm, der zwischendurch auch Lyrik mit absurden Dialogen mischt. Ob das man das alles gut finden soll oder eher nicht, ist sicherlich eine Geschmacksfrage.
Bewertung: 4/10


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